Anleitung und Praxistipps zum Vliestapete tapezieren

Vliestapeten gehören neben den Papiertapeten zu den meistverkauften Tapetenarten hierzulande. Sogar Fototapeten fallen mittlerweile häufig in die Kategorie der Vliestapeten. Eine Vliestapete kann auch von Anfängern fachgerecht an die Wand gebracht werden. Denn diese Tapeten-Variante dehnt sich nicht aus und zieht sich auch nicht zusammen. Mit einer neuen Vliestapete verändern Sie das Ambiente Ihrer Wohnung. Bevor Sie allerdings mit dem Tapezieren beginnen, müsse Sie die alten Tapeten komplett von der Wand entfernen. In diesem Ratgeber erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Tapezieren von Vliestapeten. Zuerst sollten Sie den Fußboden im Raum allerdings mit einem Abdeckvlies versehen. Auf diese Weise kann der Tapetenlöser den Fußboden nicht in Mitleidenschaft ziehen.

Vliestapete tapezieren Anleitung – Schritt für Schritt

Weichen Sie die alten Tapeten mithilfe einer Tiefengrundbürste mit warmen Wasser ein, damit sie sich leichter mit einem Spachtel entfernen lassen. Eine Stachelwalze kann sehr hilfreich sein. Außerdem lässt sich die Wirkung beim Einweichen noch mit einem Tapetenlöser verbessern. Sind die letzten Reste entfernt, achten Sie darauf, ob an der Wand eventuell große Farbkontraste zu erkennen sind. Dann sollten die Flächen mit einem weißen Tapeziergrund gestrichen werden. Klopfen Sie nun mit dem Spachtel an die Wand, um Hohlstellen und zu identifizieren. Auf diese Weise können Sie die Stellen herausfinden, an denen Putzreste entfernt werden müssen. Danach können sie auch die Schutzabdeckung wegnehmen. Löcher und Risse werden mit einer Spachtelmasse ausgeglichen. Sie wird nur in kleinen Mengen angerührt, damit sie nicht zu sehr aushärtet. Verwenden Sie zum Spachteln einen Füllspachtel und danach eine Glättekelle. Anschließend setzen Sie einen Feinspachtel ein. Die Übergänge von Wand zur Decke können mit Acryl ausgespritzt werden. Auf diese Weise erhalten Sie bei Ihren Tapezierarbeiten gerade Kanten.

Den Untergrund vorbereiten

Es ist wichtig, dass die Spachtelmasse ausgehärtet ist und dass die Grundierung vollständig durchtrocknen konnte, bevor Sie weiterarbeiten. Erst dann können mit einem Schleifpapier die letzten Unebenheiten ausgleichen. Der Vliestapeten Kleber wird nun genau nach den Angaben des Herstellers angerührt. Tragen Sie diesen Kleber mithilfe einer Farbwalze gleichmäßig und in dünnen Schichten raumhoch auf der Wand auf. Kanten und Ecken werden mit einem Pinsel eingekleistert. Es ist wichtig, dass Sie immer nur 1,5 bis 2 Bahnen einstreichen, damit der Kleber nicht antrocknet.

Wände mit Vliestapeten tapezieren

Sie müssen die Tapetenbahnen anders als beispielsweise bei einer Raufasertapete nicht einkleistern. Beim Tapezieren der Wände arbeiten Sie am besten immer mit dem Lichteinfall. Das bedeutet, vom Fenster hin zu den Zimmerecken. Lassen Sie an der Decke und am Fußboden einen Überstand von fünf Zentimetern übrig. In der Folge lässt sich die Vliestapete exakt und sauber abschneiden. Die Tapete wird sauber an die Wand geklebt. Nehmen Sie eine Moosgummiwalze zur Hand, um damit die Luft zwischen Vliestapete und Wand zu entfernen. Sobald die Tapete an der Wand hängt, wird sie oben und unten mithilfe eines Teppichmessers und einer Tapetenschiene fein säuberlich abgeschnitten. Drücken Sie dazu die Schiene in die Ecke und führen Sie den Cutter an der Kante entlang. Achten Sie darauf, dass die Klinge des Messers sehr scharf ist, damit die Vliestapete nicht einreißt. Die nächste Bahn setzen Sie auf Stoß an die erste an. Die Nähte werden mithilfe einer weichen Schaum-Tapetenrolle angedrückt. Tritt an den Seiten etwas Kleber aus, dann wird er einfach abgewischt. Er hinterlässt in der Regel keine Flecken.
Bei unserer „Vliestapete tapezieren Anleitung“ weisen wir Sie außerdem daraufhin, dass Sie beim Kauf auch den Verschnitt mit einberechnen müssen. Haben Sie sich für eine Mustertapete entschieden, dann sollten die Muster beim Tapezieren zusammenpassen.

Den Raum fertig tapezieren

Tapezieren Sie die Wände im ganzen Raum auf diese Weise weiter. Arbeiten Sie wie bereits angeführt immer von der Fensterseite weg, in den Raum hinein. An den Ecken wird die Tapete so abgeschnitten, dass sie leicht überlappt. Außerdem sollten Sie die Vliestapete an der Fensterlaibung mit einer Schere waagrecht einschneiden, damit sie sich in die Laibung klappen und eindrücken lässt. Über dem Fenster beginnen Sie von der Mitte aus, nach links und nach rechts zu tapezieren. Auch bei den Bereichen unterhalb und oberhalb der Fensterbank wird die Vliestapete waagrecht eingeschnitten. Sie tapezieren je nach Lichteinfall von links oder rechts an die Tür heran. Auch der Abschnitt über der Tür darf nicht vergessen werden. Am Ende wird der komplette Überstand der Vliestapete abgeschnitten. Gehen Sie noch einmal mit einem Nahtroller über die Nähte zwischen den Bahnen. Die Übergänge zwischen Wand und Decke sowie zwischen Wand und Fußböden lassen sich sehr gut mit Acryl verschließen. Arbeiten Sie immer so sauber, dass man die Nahtstellen hinterher nicht sieht. Wenn Sie fertig sind, bringen Sie die Fußleisten wieder an und saugen Sie den Fußboden ab.

Folgende Werkzeuge und Hilfsmittel werden benötigt:

° Abdeckvlies ° Zollstock, Wasserwaage oder Linienlaser ° Tapetenlöser ° Eimer, Spachtelmasse ° Grundierung ° Spezialkleber für Vliestapeten ° Vliestapeten ° Kleisterrolle ° Tapetenbürste ° Füllspachtel ° Glättekelle ° Schleifpapier ° Tapetenrolle ° Pinsel für Ränder ° Moosgummiwalze ° Cutter ° Tuch ° Tapeziertisch Eine einfarbige Vliestapete können Sie eigentlich auch ohne Tapeziertisch (direkt von der Rolle) verarbeiten. Aber auf einem Tisch lässt sich die Tapete auf jeden Fall einfacher zuschneiden. Sie müssen sich keinen neuen Tapeziertisch kaufen. Dieses Zubehör können Sie (beim Baumarkt zum Beispiel) auch ausleihen.

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