In 3 Schritten zur perfekten Wand: Dekorputz selber herstellen

Viele Haus- und Wohnungsbesitzer haben den Putz für sich entdeckt. Gründe dafür gibt es viele: Verputzte Wände sehen nicht nur sehr gut aus, sondern sind auch langlebig, atmungsaktiv und abwaschbar. Bekannte Einrichtungsmagazine wie Schöner Wohnen oder LIVING&MORE zeigen den Trend auf. Egal, ob man nach Inspiration für die Küche oder das Wohnzimmer sucht, auf fast jeder Seite stößt man auf Wände mit Putz.

Tapeten verwendet man heutzutage eher für Akzentwände und nicht mehr für ganze Räume. Eine bunte Akzentwand in Kombination mit schlichten weißen Putzwänden ist aktuell besonders angesagt. Zu Beginn der Renovierungsarbeiten muss man sich in der Gestaltung glücklicherweise noch nicht festlegen, Wände aus Putz sind wie blanke Leinwände, die sich später nach Belieben streichen und verzieren lassen.



Man hat genügend Zeit, um sich nach und nach den gewünschten Wohnungsstil zu überlegen. In stressigen Umständen wie einem Ortswechsel oder bei einer Renovierung ist dies sehr viel Wert. Farben und Bordüren können später problemlos ergänzt werden.

Darüber hinaus ist Putz vielseitig. Er passt sowohl in sehr moderne, minimalistische Häuser als auch in alte Jugendstilvillen. Alle diese Faktoren machen Putz zu der perfekten Wandverschönerung.

<strong>Dekorputz selbst herstellen</strong>
Im Baumarkt findet man ein riesiges Sortiment an fertig angemischten Dekorputz. Dieser Putz hat die optimalen Mischungsverhältnisse. Der Nachteil des fertig gekauften Putzes ist der Preis. Besonders wenn man größere Mengen Putz benötigt, ist es etwas günstiger, den Putz eigenhändig anzumischen.

Zum Glück ist es noch nicht einmal schwer, Dekorputz selber herzustellen. Man benötigt nur wenig Zeit und das richtige Wissen. Im Durchschnitt kostet der selbst hergestellte Putz etwa 2 Euro pro Quadratmeter. Wichtig ist es, die Wand vor dem Verputzen vorzubereiten.

Benötigte Materialien für Dekor Innenputz
 – Rotband/ Fertigputz
 – Wandfarbe
 – Grundierung/ Dispersions-Haftgrundierung
 – Wasser

 – großer Eimer
 – Tiefengrund
 – stabiler Stab zum Rühren
 – Folie um Boden abzudecken
 – Spachtel zum Auftragen
 – Kleisterbürste zum Auftragen
 – Schwamm zum Wischen

Alle die in der Liste aufgezählten Utensilien sollte man sich vor dem Verputzen im Baumarkt besorgen. Es ist sehr umständlich, sich fehlende Materialien und Utensilien zu besorgen, wenn der Putz bereits fertig angerührt ist.

Dekorputz selber herstellen: Die Mischung
 – Fertigputz: 3 Teile
 – Wandfarbe: 3 Teile
 – Wasser: 2 Teile
 – Grundierung: Ein Viertel Teil
Das Mischungsverhältnis ist für den Erfolg wichtig. Wenn der Dekor Innenputz zu flüssig ist, hält er beim Auftragen nicht an der Wand und wenn er zu fest ist, kriegt man ihn kaum verteilt.
Eine gute Mischung besteht aus 3 Teilen Fertigputz, 3 Teilen Innenfarbe, 2 Teilen Wasser und ein Viertel Teil Dispersionsgrundierung.

In 3 Schritten zur perfekten Wand
1. Schritt: Die Vorbereitung
Bevor der Putz aufgetragen werden kann, muss die Wand vorbereitet sein. Auf der Wand dürfen keine Tapeten- oder Kleisterreste mehr zu finden sein. Größere Löcher sollte man mit dem Rotband am Tag zuvor füllen. Wer möchte, kann auch Kabel unter Putz legen. Dafür einfach mit einem Meißel einen langen Schlitz in die Wand klopfen und das Kabel hinein legen.
Wenn die Wand gleichmäßig ist, wird sie grundiert. Dafür verwendet man am besten Tiefengrund und eine breite Kleisterbürste. Sie Grundierung sollte eine gewisse Zeit lang anziehen, die genaue Zeit ist auf der Packung ablesbar.


Bei sehr fleckigen Wänden lohnt sich ein Voranstrich mit weißer Farbe, aber dieser Schritt ist optional. Wenn man beabsichtigt, die Wand im Anschluss zu streichen, kann man diesen Schritt ohnehin weglassen.

2. Schritt: Putz anrühren
Für die Herstellung des Dekorputzes kauft man im Baumarkt mehrere Säcke Rotband. Rotband ist ein Fertigputz, der mit Wasser angerührt wird. Damit der Putz anschließend besser an der Wand hält, wird in die Rotband- Wassermischung eine Grundierung eingerührt. Am Schluss kommt die Farbe hinzu.
Es ist sehr wichtig, dass alle Materialien gründlich gemischt werden. Für das Anrühren darf man sich etwas Zeit lassen. Ansonsten wird die Wand fleckig. Natürlich kann man diesen Effekt auch absichtlich erzielen, wenn man bewusst wenig rührt. Dies ist eine reine Geschmackssache. Anschließend sollte man sich beim Auftragen etwas beeilen, da der Putz schnell anzieht.

3. Schritt: Reibeputz auftragen und Wand verputzen
Nach dem Grundieren wird der angerührte Putz mit einer Kelle aus dem Eimer genommen und auf der Wand aufgetragen. Die Kelle wird zum Verteilen genommen. Wer ein gleichmäßiges Ergebnis haben möchte, verwischt anschließend mit einem großen nassen Schwamm die restlichen Konturen. Je länger man reibt, desto gleichmäßiger verteilt sich der Putz. Das Wand Verputzen selbst dauert bei einer mittelgroßen Wand eine gute Stunde.
Anschließend dauert es je nach der Dicke des Putzes ein bis drei Tage bis die Wand durchgetrocknet ist. Von unerwünschten Flecken sollte man sich in dieser Zeit nicht beunruhigen lassen, sie entstehen durch die unterschiedlichen Trockungszeiten und verschwinden schließlich. Für Anfänger ist es einfacher, Reibeputz auftragen. Das Auftragen eines feinen, glatten Putzes benötigt deutlich mehr Übung.

Dekorputz auf eine Wand sprühen
Eine andere Methode, Putz aufzutragen, ist das Sprühen. Für das Sprühen benötigt man natürlich ein Sprühgerät. Dieses Sprühgerät muss für Putz gefertigt worden sein und eine 0,5-mm-Körnung sprühen können. Es gibt auch Aufsätze für 1-mm-Putz. Ein gutes Sprühgerät kostet um die 250 bis 300 Euro.
Ist der Putz zu grob, setzt sich die Düse sehr schnell zu und das Gerät funktioniert nicht mehr. Die Auswahl des richtigen Aufsatzes ist also entscheidend.


Das Gerät muss bei der Arbeit mehrmals nachgefüllt werden. Dabei kleckert man schnell.
Am besten den Boden ausreichend mit Folien schützen.

Putz zum Sprühen ist schwieriger selbst herzustellen, da man sehr auf die Körnung und die richtige Konsistenz achten muss. Unerfahrene Heimwerker greifen hier lieber auf fertigen Sprühputz zurück.

Vorteile Dekorputz auf eine Wand sprühen
 – schneller, gleichmäßiger Auftrag des Putzes

Nachteile Dekorputz auf eine Wand sprühen
 – Vielfaches nachfüllen erforderlich
 – Hohe Kosten für das Gerät
 Dekorputz selber herstellen ist unkompliziert und nicht zeitraubend. Die eigene Herstellung ist kostengünstiger als fertiger Putz. Das Resultat sind moderne, robuste und atmungsaktive Wände, die jederzeit neu gestrichen und ausgebessert werden können.  

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