Anleitung zum Tapezieren
Anleitung zum tapezieren im DIY – kein neuer Trend. Immer mehr Menschen verschönern ihre vier Wände aus eigenen Kräften. Nicht immer muss ein teurer Fachmann her. Wenn es zum Beispiel um das Tapezieren der Wände geht, kann man dies in wenigen Schritten leicht erlernen. Nachfolgend wird genau erklärt, wie man Tapeten generell bzw. eine Mustertapete tapezieren kann.
Vorbereitung
Bevor es mit dem Tapezieren losgeht, muss zunächst einmal der Raum vorbereitet werden. Hier sollte man versuchen, möglichst alle Möbel und Gegenstände aus dem Raum zu schaffen, um frei arbeiten zu können. Werden Möbel nicht aus dem Raum entfernt müssen diese selbstverständlich mit Folie abgedeckt werden. Im nächsten Schritt nimmt man eine große Folie oder ein Malervlies und bedeckte damit alle Böden. Die Abdeckung sollte man an den Fußleisten verkleben. Zudem müssen alle Lichtschalter- und Steckdosenumrandungen entfernt werden. Auch die Sicherung für den Strom ist herauszudrehen! Nach diesem Arbeitsschritt geht es um das Vorbereiten der Wände. Sollte sich noch eine alte Tapete an der Wand befinden, so ist diese mit einem Tapetenlöser und einem Spachtel zu entfernen. Dabei sollten keinerlei Rückstände an der Wand verbleiben. Unebenheiten oder auch Löcher müssen mit einer Spachtelmasse begradigt werden. Gegebenenfalls kann man anschließend noch eine Grundierung auftragen.
Es kann nun der Kleister angerührt werden. Dieser wird entsprechend dem auf der Herstellerverpackung angegebenen Mischungsverhältnis in dem bereitgestellten Eimer abgemischt. Er braucht eine kurze Ziehzeit, bevor er nach nochmaligem Umrühren auf die Tapetenbahnen aufgetragen werden kann. Die Einziehzeit sollte unbedingt eingehalten werden, ansonsten kann das Ergebnis negativ ausfallen, die Tapete klebt nicht ausreichend. Notwendige Utensilien Damit das Tapezieren auch professionell von der Hand geht, benötigt man bestimmte Hilfsmittel. Hierzu gehören neben einem großen Eimer auch eine Leiter, eine Schere oder ein Cuttermesser, ein Rakel, ein Zollstock und ein Stift sowie eine Wasserwaage, Kleister, ein Spachtel, eine Moosgummiwalze, ein Nahtroller und eine Tapezierbürste. Je nach Tapetenart ist auch ein Tapeziertisch sinnvoll. Tapetenarten Zum Tapezieren benötigt man natürlich eine Tapete. Es steht einem eine große Auswahl unterschiedlichster Tapetenarten und auch Designs zur Verfügung. Es gibt sowohl Präge-,Struktur-, Papier-, Fließ- oder auch Textiltapeten. Eine Prägetapete beispielsweise empfiehlt sich, wenn die Wände nicht ganz eben sind. Die Vorteile einer Strukturtapete sind, dass sie sowohl scheuer- als auch im waschbeständig sind. Fließtapeten lassen sich besonders leicht verarbeiten und benötigen keinen Tapeziertisch. Zudem sind sie leichter zu entfernen. Auch unterschiedliche Designs haben auf den Raum unterschiedliche Wirkungen. Möchte man den Raum höher wirken lassen, so kann man zu einer senkrecht gestreiften Tapete greifen. Den gegenteiligen Effekt haben waagerechte Streifen. Große Muster kann man wählen, um den Raum optisch zu vergrößern. Mehr Tiefe in einem Raum schafft man, indem man eine Wand in einem etwas helleren Ton tapeziert. Zudem sollte man darauf achten, dass man in bestimmten Räumen wie dem Bad oder in der Küche auf abwaschbare Tapeten zurückgreift. Tapetenmenge berechnen Um die richtige Tapetenmenge zu berechnen, kann man sich an folgender Formel orientieren. Hierbei gilt es den Raumumfang mal der Raumhöhe zu nehmen. Anschließend wird das Ganze durch fünf geteilt. Das Ergebnis stellt die benötigten Rollen da. Benötigt man allerdings Tapeten mit Rapport, so kommt man mit dieser Berechnung nicht unbedingt hin. Auf den Rollen ist aus diesem Grund auch die sogenannte Rapportlänge angegeben. Hierdurch wird auch der Verschnitt mit einbezogen. Je größer der Rapport, desto mehr Verschnitt fällt an.
Tapezieren Anleitung
Ist der Raum soweit vorbereitet, kann man mit dem Tapezieren loslegen. Je nach Tapetenart sollte man einen Tapeziertisch bereitstehen haben. Handelt es sich um Vliestapeten, so kann man auch auf den Tisch verzichten, da der Kleister direkt an die Wand gebracht und auch die Tapete direkt an der Wand abgerollt wird. Im ersten Schritt der Tapezieren Anleitung müssen nun die Tapetenbahnen vorbereitet werden. Dabei werden zunächst die Maße des Raumes in Höhe und Breite genommen. Etwa 5-10 cm sollte man für Verschnitte hinzu addieren. Die Etiketten auf den Rollen stellen sogenannten Rapportangaben bereit. Wichtig ist dies für eine Mustertapete. Sind die Bahnen zugeschnitten, müssen sie gründlich mit Kleister eingestrichen werden. Anschließend ist jede einzelne Bahn in einem Verhältnis von 2/3 zu 1/3 zusammenzulegen. Es folgt eine anschließende Einweichzeit von etwa 10 Minuten. In diesem Sinne kann man mehrere Bahnen vorbereiten. Ist die Einweichzeit um, gilt es die erste Bahn auf die Wand zu bringen. Hierzu muss man die Bahn sehr genau und senkrecht ausloten. Alle weiteren Bahnen orientieren sich an der ersten Bahn. Ist schon die erste Bahn schief folgt auch der weitere Verlauf nicht mehr gerade. Zudem sollte man immer mit dem Licht tapezieren. Die Bahn ist nicht nur gerade anzubringen, sondern auch mit einem leichten Überstand. Von der Mitte aus muss die Tapete ausgestrichen und fest an die Wand gedrückt werden. Überhänge können mit einem Cuttermesser entfernt werden. Alle Lichtschalter und Steckdosen werden mit übertapeziert und im Nachhinein wieder ausgeschnitten. Im Bereich von Fußleisten wird die Tapete in den Winkel gedrückt und anschließend mit der Schere gerade abgeschnitten. In Fensternischen sollte man die Tapete waagerecht einschneiden und ein Stück um die Ecke kleben. Fensterlaibungen können mit kleinen Zuschnitten verklebt werden. Beim Ansetzen der einzelnen Bahnen ist es wichtig, diese jeweils direkt an der Kante angrenzen zu lassen. Tapetenbahnen dürfen nicht überlappen. Wird eine Mustertapete angebracht, so muss das Verkleben der einzelnen Bahnen besonders sorgfältig geschehen. Hier muss man auf den Millimeter genau arbeiten und den Musteransatz berücksichtigen. Dieser findet sich im sogenannten Rapport wieder. Dadurch kann ein Fortlaufendes Muster gewährleistet werden. Hier muss man zum Teil mit einem Versatz arbeiten. Mustertapeten können mit geradem oder versetztem Ansatz geklebt werden. Bei einem geraden Ansatz werden die Bahnen in gleicher Höhe verklebt. Bei einem versetzten Ansatz muss der angegebene Versatz berücksichtigt werden, um die Mustertapete tapezieren zu können. Ein genaues Arbeiten ist die Voraussetzung dafür, dass das Ergebnis auch perfekt und gleichmäßig wird und sich ein einheitliches Wandbild ergibt. Die Fenster sollten zur Trocknung möglichst nicht, bzw. nur leich geöffnet werden um keinen Durchzug zu verursachen. Die Tapeten hängen Ihnen sonst am nächsten Morgen halb abgerollt von der Wand. Eventuell ist noch ein partielles Nachkleben nach der Trocknung erforderlich.