Wände und Decken streichen leicht gemacht

Wenn man in die Vorbereitungen etwas mehr an Zeit investiert, hat man hinterher nicht nur ein schöneres Ergebnis, sondern auch weniger Ärger und spart sich außerdem einiges an Nerven. Die richtige Bereitstellung an notwendigen Geräten und Utensilien und natürlich der gewünschten Farbe in ausreichender Menge (wie viel m² man mit einem Eimer schafft, ist dort vermerkt) verhindern eine möglicherweise aufkommende Hektik. Einem zufriedenstellenden Ergebnis sollte damit nichts mehr im Wege stehen. Die Ausführung lässt sich grob gesagt in drei Bereiche einteilen: Vorbereitung, Werkzeuge und Verarbeitungstechnik.

Vorbereitung

So profan es klingen mag, aber richtige Malerklamotten schaden nicht. Man will sich ja nicht unbedingt mit etwas bekleckern. Staub, Dreck und v. a. Spritzer sind bei Malerarbeiten fast unvermeidlich. Wenn es nicht gerade ein Neubau ist, dann sind vorhandene Möbel am besten in die Zimmermitte zu schieben und mit einer Folie abzudecken. Desgleichen sollten auch Fensterbänke, Türrahmen und Fußleisten mit Malerkrepp geschützt werden. Ebenso entfernt man Lampen, Nägel und Schrauben. Bei den Steckdosen kann man diese abmontieren, dabei aber vorher zum Eigenschutz den Strom abschalten bzw. die Sicherung rausnehmen. Oder man klebt sie komplett ab. Befinden sich in den Wänden Risse oder Löcher, dann sollten diese verspachtelt, verfugt und anschließend glatt geschliffen werden.

Um nun Wände streichen zu können und der Anstrich dann auch hält, muss vorab der Untergrund in Augenschein genommen werden. Sollten die Flächen Gips oder Weichfasern beinhalten, dann ist zwingend vor dem Auftragen eine Grundierung notwendig. Diese Vorgehensweise ist auch anzuraten, wenn der Altanstrich schon abblättert. Grundsätzlich schadet eine solche Vorbehandlung sowieso nicht. Die Farbe haftet dann umso besser.

Zuerst mit einer Bürste und viel Wasser die Fläche reinigen. Hier auf eine ausreichende Abdeckung auf dem Boden und den Möbeln achten. Mögliche Reste eines alten Anstrichs gründlich entfernen. Dann nimmt man einen großen Flächenpinsel und trägt damit die Grundierung auf. Eine zusätzliche Vorbehandlung mit geeigneten Tiefengrundierungen ist zu empfehlen, wenn die Wände schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen sind, sei es durch Ablagerungen von Nikotin, Ruß oder Fett. Bei einem Schimmelbefall ist obendrein eine Behandlung mit desinfizierendem Schimmelentferner empfohlen.

Richtige Werkzeuge

Zur Basisausrüstung gehören Farbwanne, Abstreifgitter, Pinsel und eine Rolle für das großflächige Auftragen. Bei den Rollen gibt es diverse Unterschiede bzgl. der Flächenstruktur. So kommen dick gepolsterte Rollen eher bei grobem Putz zum Einsatz, während leichter gepolsterte für nahezu alle Innenwände zu verwenden sind. Sollten Sie eine sehr glatte Wand anstreichen, ist eine Rolle mit extrem kurzem Flor geeignet. Wenn man für die Bearbeitung der Decke oder hoher Wände keine Leiter verwenden möchte, gibt es Teleskopstangen für die Rollen. Allerdings ist hierbei ein etwas größerer Kraftaufwand nötig.

Für Ecken und Kanten sind Rundpinsel ideal. Sie passen sich in diesen Bereichen gut an. Heizkörper stellen manchmal eine besondere Herausforderung dar. Hier gibt es spezielle Heizkörperrollen, mit denen man bequem hinter der Heizung malern kann. Damit nicht versehentlich der Heizkörper auf der Rückseite Spritzer abbekommt, legt man ein Abdeckpapier dahinter und man ist auf der sicheren Seite.

Nicht zu vergessen Tücher oder Küchenpapier für kleinere Spritzer. Mit Terpentin oder ähnlichen Mitteln lassen sich Farbspritzer beseitigen, wenn ja mal etwas danebengegangen ist.

Streichtechnik

Nachdem man sich vergewissert hat, dass alles gut abgedeckt ist, kanns losgehen! Vor dem Auftragen muss im Farbeimer kräftig umgerührt werden, damit sich keine Schlieren bilden und sich eine homogene Konsistenz ergibt. Hierzu nimmt man ein passendes Rührholz oder als Klassiker einen größeren Kochlöffel.

Begonnen wird mit den Ecken und Kanten und mit kleinen Pinseln und Rollen. Pinsel und Rolle nicht zu tief eintauchen. Mit ruhiger Hand sauber der Kante folgen. Die Klebebänder für die Abgrenzungen sollten direkt nach dem Streichen in noch feuchtem Zustand vorsichtig abgezogen werden. So umgeht man das Risiko, dass sich eine schon angetrocknete Farbe löst oder es zumindest unschöne Ausreißer und Fransen gibt. Danach kann man sich den Heizkörpern widmen. Hier die dafür vorgesehene Heizkörperrolle wählen.

Vor dem ersten Eintauchen empfiehlt es sich, die Rolle mit klarem Wasser zu befeuchten und anschließend kräftig auszuwringen. Dadurch quellen die Fasern etwas auf und können so das zu verwendende Material gut aufnehmen. Die Rolle am Abstreifgitter solange abrollen, bis nichts mehr tropft. Dann fangen Sie am besten mit der Decke an. Entweder mithilfe einer Leiter oder einer Teleskopstange arbeitet man immer vom Fenster weg. Wie auch im nächsten Schritt bei den Wänden, also bei großen Flächen, sollte zügig in einem Arbeitsgang gestrichen und größere Pausen vermieden werden, da sonst Ansätze und Übergänge sichtbar werden können.

Nun geht es weiter mit den Wänden. Eine bewährte Technik ist: längs-quer-längs, von oben nach unten. Man zieht eine Bahn mit einer gut getränkten Rolle von oben nach unten. Dann wird quer über diese Bahn verteilt gewischt. Jetzt gleich die nächste Bahn etwas überlappend wieder von oben beginnend nach unten ziehen. Hat man 3-4 Bahnen in dieser Weise gestrichen, kann die Fläche verschlichtet werden, d. h. es wird nochmals über die Bahnen gerollt, aber ohne die Rolle erneut in den Eimer zu tauchen. So können unschöne Streifen vermieden werden. Sollte dennoch etwas fleckig erscheinen oder Rollstreifen zu erkennen sein, dann erst mal trocknen lassen, keine Panik bekommen und auf nicht gleich noch mal darüberstreichen. Dadurch wird das Ergebnis nur verschlimmbessert. In so einem Fall erst einen Tag trocknen lassen und dann gegebenenfalls erneut die Wand komplett streichen.

Nach getaner Arbeit sollte das verwendete Malerwerkzeug sofort gründlich gereinigt werden. Heißes Wasser und die Pinsel und Rollen gründlich schrubben hilft hier schon viel. Bei hartnäckigen Verschmutzungen, wie z. B. eingetrockneten Farbresten gibt es im Fachhandel genügend in aller Regel terpentinhaltige Reiniger, die hier zur Unterstützung eingesetzt werden können.

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